Die Inflation schreckt doch vor nichts zurück: auch die Schweizer Luxusuhren-Firma Rolex läßt nun kräftig die Preise steigen.
Und das ist schon das zweite Mal in diesem Jahr. Wie Bloomberg meldete, hat der Uhrenhersteller die Preise in Europa um ca. 5% erhöht. Das bedeutet: Die Rolex Daytona, das preisgünstigste Chronographenmodell, kostet z. B. jetzt um die 14.600 Euro. Im Januar betrug der Preis noch 13.900 Euro. Dies ist ein Anstieg von glatt fünf Prozent.
Seit diesem Monatsbeginn gebe es wegen Währungsschwankungen eine preislich Angleichung in der Eurozone, konstatierte Rolex laut Bloomberg per email. Das betrifft auch den kräftigen Dollar. Es ist schon zum zweiten Mal, dass Rolex in diesem Jahr bei den Preisen zulegt. So zogen bei dem Genfer Uhrenhersteller bereits im Januar im Großteil der Märkte die Preise um circa 3,5 Prozent an – in sämtlichen Modellreihen. Bei speziellen Sportmodellen aus Stahl stieg der Preis sogar um zehn Prozent.
Die Nachfrage nach begehrten Rolex Luxusuhren dürfte das wahrscheinlich weniger bremsen. Denn Käufer von Rolex-Uhren werden den Preisanstieg wohl eher verkraften können als Kunden anderer Branchen. Zudem: Rolex stellt jedes Jahr ca. eine Million Uhren her. Aber: Die Nachfrage ist ohnehin häufig größer als das Angebot. Preissteigerungen dürften die Nachfrage daher weniger schmälern.
Doch selbst Rolex ist vor den weltweiten Krisenzuständen nicht gefeit. Bei dem Uhrenhersteller gingen in diesem Jahr bereits etwa die Lichter aus.
Die Luxus-Uhrenmarke Rolex spart an der Beleuchtung ihrer berühmten grün-gelben Schilder in Genf. Wie stark ist die Schweiz von den höheren Energiepreisen betroffen?
Da die Energiekosten in der Schweiz massiv ansteigen, dimmt Rolex nun seine Gebäude-Beleuchtung und die Illumination seiner Logo-Schilder, wie Bloomberg mitteilte. Auch die Uhrenindustrie ist von den wachsenden Energiepreisen in Folge des Ukraine-Kriegs
mitbetroffen.
Die grün-gelben Rolex-Letter sind das berühmte Markenzeichen der Top Luxusuhren-Marke. Vor allem in Genf, am Hauptsitz von Rolex, gehört diese Illumination einfach dazu. Doch gerade diese Letter werden diesen Winter weit dunkler leuchten. So schaltet Rolex die Nachtbeleuchtung in den Büros und Schweizer Produktionsstätten ab und ließ außerdem vermelden, dass die Rolex-Schilder mit Blick zum Hafen des Genfersees nachts nicht länger strahlen werden.
Rolex gehe in diesem Winter von einem Anstieg seiner Energiekosten aus, äußerte Unternehmenssprecherin Virginie Chevailler. Diese steigenden Energiekosten machen auch den Schweizer Industrien zu schaffen: von der Lebensmittelbranche über den Maschinenbau bis hin zum Uhrensegment. Der Krieg in der Ukraine hat auch in der Schweiz das Energie-Angebot stark dezimiert sowie die Öl- und Gaspreise nach oben getrieben.
Die Schweiz intensiviert ihre Bemühungen, Energie einzusparen, indem sie z. B. die Außenbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden streicht und die Wassertemperatur der Hallenbäder absenkt. Die Regierung appellierte überdies bereits sowohl an die Industrie als auch an die Privathaushalte, den Energieverbrauch im Winter um ca. 15 % zu mindern. Das Land rekrutiert etwa 15 Prozent seiner Energie aus Gas. Fast die Hälfte davon kam vor dem Krieg von Russland. Strom wird in der Schweiz überwiegend mittels Wasserkraft hergestellt.
09.11.2022