Breitling und die AOPA

Andreas Häusler

Neue Limited Edition zum 70-jährigen Jubiläum der legendären Navitimer

Wussten Sie, dass die erste Navitimer im Jahr 1952 das Breitling-Logo nicht auf dem Zifferblatt hatte? Stattdessen war es mit dem AOPA-Logo verziert, des weltgrößten Pilotenverbands, ohne den es den legendären Chronographen nie gegeben hätte.                  Nun, zum 70. Geburtstag der weltberühmten Fliegeruhr, keimen Hoffnungen auf eine Neuauflage der legendären Breitling AOPA. Wir bewerten die Möglichkeiten der lang erwarteten Limited Edition  und erklären, was die Schweizer Luxusmarke mit der amerikanischen Organisation verbindet.

Willy Breitling und die AOPA

Es ist bekannt, dass Breitlings berühmtester Chronograph wie keine andere Uhr mit der Luftfahrt verbunden ist. Aber woher kommt diese enge Beziehung eigentlich? Für die Antwort müssen wir bis ins Jahr 1952 zurückgehen, als der damalige Firmenchef Willy Breitling (1912-1979), Enkel des Markengründers Léon Breitling, die Association of Pilots and Owners of Aircraft  (AOPA) mit der Entwicklung einer neuen Luxusuhr für seine Mitglieder beauftragt wurde.

Das Ergebnis kam noch im selben Jahr und war verblüffend: Mit dem berühmten logarithmischen Rechenschieber, der noch immer im Navitimer steckt, erlaubt das Gerät diverse präzise Berechnungen über den Wolken. Neben der Durchschnittsgeschwindigkeitund der zurückgelegten Strecke können durch einen
41-mm-Timer mit für damals riesigem Durchmesser auch der Kraftstoffverbrauch sowie die Start- und Sinkflugrate ermittelt werden.

Das Umrechnen verschiedener Einheiten, zum Beispiel von (See-)Meilen in Kilometer, ist eine der wichtigsten Aufgaben von Breitling in den mechanischen Cockpits der 1950er Jahre. Die frühe Fliegeruhr zeichnet sich wie ihre modernen Nachfolger äußerlich durch ein schwarzes Zifferblatt mit leuchtenden arabischen Ziffern aus, und die handliche, mit Edelsteinen besetzte drehbare Lünette hat ein Merkmal, das bis heute ihren ikonischen Status inspiriert.

Undercover: die ersten Modelle nur für Piloten

Das Besondere an der ersten Navitimer AOPA: Sie hat keine Nummer oder Hinweise auf den Schweizer Hersteller. Es ist kein Breitling-Branding oder -Logo sichtbar, stattdessen befindet sich unterhalb der 12-Uhr-Position ein geflügeltes AOPA-Logo, das aus der Ferne mit dem ähnlich aussehenden Breitling-Logo verwechselt werden kann.

Der Grund für die Anonymität liegt darin, sich strikt an den AOPA-Spezifikationen zu orientieren; Marketing ist im Grunde unnötig, da der Chronograph seit 1954
nur noch an Mitglieder der American Pilots Association ausgegeben wird. Diese Uhren, die an  Mitglieder der Organisation verteilt werden, sind mit dem charakteristischen Flügellogo versehen.

Stipendium für Piloten

Mit Beginn des Jubiläumsjahres von
Anfang 2022 sollten die Augen der Fachwelt wieder auf AOPA gerichtet gewesen sein, denn das einstige Standardinstrument des Vereins markiert einen Meilenstein. 70 Jahre Navitimer sind Grund genug, um ausgelassen zu feiern – die Frage ist nur, wie man das große Jubiläum feiert. Die Uhrenmarke und die Association of Aircraft and Pilots begannen die Feierlichkeiten im Dezember 2021 dezent, als sie gemeinsam das Breitling-Stipendium für Piloten an den Start brachten.

Junge Piloten in den Vereinigten Staaten konnten bis zum 11. Februar 2022  die volle Finanzierung für die Pilotenausbildung beantragen. Wer sich in diesem Metier auskennt, weiß, dass diese nicht gerade billig ist.

Diese Zusammenarbeit ist die erste Zusammenarbeit zum 70-jährigen Jubiläum zwischen den beiden Allianzpartnern, und laut Statement von Breitling bereits im vergangenen Dezember, sollte es nicht die letzte bleiben.

Wird der 70. Geburtstag des Navitimer mit einer Sonderedition gefeiert?

Damit ist klar, dass  Enthusiasten definitiv weitere Überraschungen erwarten können. Nicht sicher, ob sich die vage Ankündigung auf eine Neuauflage der Navitimer AOPA bezieht, die möglicherweise als limitierte Auflage erscheint. Das Problem: Während die Rückkehr einer Fliegeruhr ohne Breitling-Logo angesichts der genauen Entstehung im Jahr 1952 plausibel erscheint, ist die Geschichte der Navitimer  lang und bietet viele weitere Hinweise, auf die  ein Jubiläumsmodell anspielen könnte.

Aber allein die Tatsache, dass es sich bei dem Stipendium wieder um ein Joint Venture zwischen Breitling und  AOPA handelt, kann man als starkes Indiz für ein kommendes Sondermodell werten. Warum sollten sich zwei erfolgreiche Partner für ein Stipendium zusammentun und sich dann gleich wieder trennen? Es macht keinen Sinn. Ob es die lang ersehnte Uhr in limitierter Auflage geben wird und welches Logo auf dem Zifferblatt zu sehen sein wird, ist zweitrangig.

Plausible Vermutungen zur kommenden Sonderedition

Was sich gegenüber dem 2015er Modell wohl ändern dürfte, ist die Traktion. Obwohl die damalige AOPA-Neuauflage von einem modifizierten ETA-Valjoux 7753 angetrieben wurde, sind Manufakturwerke heute wichtiger und dürften  in besonders wichtigen Jubiläumsmodellen zu finden sein. Bei den Abmessungen erwarten wir keinen
46-Millimeter-Zylinder, sondern einen historisch plausiblen Durchmesser im Bereich von
40-42 Millimetern.

2015 kamen 42 Millimeter zum Einsatz, die damals aufgrund ihrer besonderen Kompaktheit im  Breitling-Universum eine Erwähnung in puncto Kompaktheit verdient hätten. Wird eine AOPA von 2015 mit einem Manufakturwerk und etwas Facelifting zurückkommen? Man weiß es nicht, aber Vieles spricht dafür.

18.12.2022

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